Vor dem „Sicherheitsgipfel“ äußern sich unser 1. Vorsitzender, Jost Peter und unser Pressesprecher, Thomas Kessen zur aktuellen Diskussion.
Jost Peter zur fehlenden Beteiligung von Fans:
„Es wird erneut derselbe Fehler gemacht: Politiker*innen reden über Fans und nicht mit uns. Fans gestalten den Fußball längst nicht mehr nur im Stadion. Wir haben schon an anderer Stelle betont, dass Formate – wie z.B. der in den Lizenzierungsbedingungen festgeschriebene „Club-Fan-Dialog“ – an allen Profifußball-Standorten zu einem verbesserten Stadionerlebnis für alle beitragen. Die Perspektive der Fans nicht mit einfließen zu lassen, kann nur zu einseitigen Wahrnehmungen und unzureichenden Ergebnissen führen.“
Thomas Kessen über die Rolle der Politik:
„Wir bedauern sehr, dass sich der politische Betrieb allerorts durch Populismus treiben lässt und offenbar mit noch mehr Populismus und Scheindebatten reagiert – neuerdings auch wieder im Profifußball. Wir vermissen in den jüngsten innenpolitischen Äußerungen klare Sachkenntnis. Stattdessen werden unrealistische Forderungen verkündet, die keinen realistischen Lösungsansatz erkennen lassen.“
Jost Peter zur Differenzierung in der Pyrotechnik-Debatte:
„Pyrotechnik ist als elementarer Bestandteil deutscher Fankultur eine Tatsache, die sich erwiesenermaßen nicht verhindern lässt, auch nicht durch noch so fantasievolle Strafenkataloge. Sie muss durch überlegte und gemeinsam erarbeitete Entkriminalisierung endlich anerkannt werden, um so auch eine Vermischung mit dem Thema „Gewalt“ zu verhindern. Pyrotechnik, die als Waffe genutzt wird, ist auch unter Fans nicht geduldet.“
Thomas Kessen zur Stadionsicherheit:
„Es gibt keine Statistik, auch keine Polizeistatistik, die darauf hindeuten würde, dass das Stadionerlebnis in Deutschland unsicher sei. Ganz im Gegenteil: Selbst Polizeizahlen belegen, dass Fußballstadien zu den sichersten Orten des Landes gehören, anders als vergleichbare Massenveranstaltungen, wie Volksfeste oder zuletzt das Oktoberfest. Wir fordern daher eine differenzierte Betrachtung: Es sind einzelne Ereignisse bei besonderen Spielen, die dann auf den Ligaalltag verallgemeinert werden. Wann definieren wir „Hochrisikospiele“ endlich gemeinsam und erarbeiten auch die entsprechenden Vorgehensweisen und Lösungen endlich gemeinsam mit allen Beteiligten? Die in vielen Bundesländern bereits praktizierten „Stadionallianzen“ zeigen deutlich, was durch den Einbezug weiterer Beteiligter erreicht werden kann. Wer an einer belastbaren Lösung interessiert ist, der sollte nicht auf Schlagzeilen und dumpfen Populismus setzen.“