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Die Arbeit trägt erste Früchte: DFL ändert Anforderungen für den Club-Fan-Dialog

Gestern stimmte die DFL-Mitgliederversammlung dem Antrag des Präsidiums zu, den Club-Fan-Dialog in der Lizenzierungsordnung neu zu fassen. Aus fanpolitischer Perspektive ein großer Erfolg!

Denn erstens hat die DFL mit diesem und anderen Beschlüssen auf der gestrigen Mitgliederversammlung erste Impulse aus der Taskforce „Zukunft Profifußball“ strukturell in ihren Statuten und Verordnungen verankert. Dies betrifft sowohl den Club-Fan-Dialog, als auch erste wichtige Entscheidungen beim Thema Nachhaltigkeit.

Zweitens sind die Beschlüsse zum Club-Fan-Dialog fast identisch mit den Empfehlungen, die die Arbeitsgruppe „Fußball als Publikumssport“ des Fan-Netzwerks „Zukunft Profifußball“ 2020 in ihren Konzeptpapieren veröffentlicht hat. Dort wurde empfohlen, die Auflage, einen Club-Fan-Dialog zu führen, verbindlicher zu fassen sowie Kriterien aufzustellen, an denen die Erfüllung der Lizenzierungsauflage gemessen werden kann. Beides ist nun der Fall: Vereine haben nicht mehr nur ihr Bemühen, einen strukturierten Dialog mit ihren Fans zu führen, nachzuweisen. Zukünftig müssen sie nachweisen, dass sie über mindestens ein Dialogformat verfügen, welches die in der Anlage zur Lizenzierungsverordnung aufgeführten Grundvoraussetzung erfüllt. Darüber hinaus werden Qualitätsanforderungen aufgelistet, deren Erfüllung empfohlen wird.

Appell an die Vereine: Erfüllt nicht nur die Pflicht, sondern auch die Kür!

Natürlich hätten wir uns gewünscht, dass auch die Qualitätsanforderungen zu Grundvoraussetzungen werden. Letztlich liegt es an den Vereinen, was sie daraus machen. Deshalb appellieren wir an alle Vereine: Absolviert nicht nur die Pflicht, sondern auch die Kür. Macht keine halben Sachen! Denn nur zusammen führen die in gut strukturierten Konsultationsprozessen zwischen Fans, professioneller Fanarbeit und weiteren Expert*innen erarbeiteten Grundvoraussetzungen und Qualitätsanforderungen zu einem soliden Gerüst, das konstruktive, tragfähige und zielführende Dialoge zwischen Verein und Fans ermöglicht und fördert.

Fans und Fanorganisationen sind zwingend in die Umsetzung einzubinden

Mit der strukturellen Verankerung ist ein wichtiger Schritt geschafft und eine fanpolitische Forderung erfüllt. Doch jetzt muss es umgehend mit der Umsetzung weitergehen: Bundesweit sind neben der professionellen Fanarbeit weiterhin Fanorganisationen in die Erarbeitung von Handreichungen und Handlungsleitfäden einzubinden. Lokal sind Vereine aufgefordert, in Zusammenarbeit mit Fans und professioneller Fanarbeit an der Optimierung oder Neugestaltung lokaler Dialoge zu arbeiten. Spätestens im Herbst 2022 sollte ein ausführlicher Bericht der DFL darüber vorliegen, welche Verbesserungen durch die Neufassung des Club-Fan-Dialogs erreicht worden sind und wo nachgebessert werden muss.