Fanzug fährt über Gleise

Wir brauchen ein Klima der Ächtung sexualisierter Belästigung, Übergriffe und Gewalt

Mit Entsetzen haben wir von der Vergewaltigung in einem Fanzug von Borussia Mönchengladbach vergangenen Sonntag erfahren. Wir verurteilen jegliche Form sexualisierter Belästigung, Übergriffe und Gewalt und erwarten sowohl von den Fanszenen, als auch den Vereinen und Netzwerkakteuren eine klare und eindeutige Positionierung hierzu.

Leider finden wir diese nicht in allen bisherigen Veröffentlichungen. Vielmehr drängt sich die Frage auf, ob eher versucht wird, den eigenen Verein oder die eigene Fanszene in ein gutes Licht zu stellen indem sich von der Tat distanziert wird. Stattdessen sollte dieses Verbrechen zum Anlass für einen längst überfälligen Diskurs genommen werden. Einen Diskurs darüber, was wir alle dazu beitragen können, dass weibliche Fans sich sicher und ohne Angst um ihre körperliche und seelische Unversehrtheit im Fußball bewegen können. Denn leider handelt es sich keineswegs um einen Einzelfall sexualisierter Gewalt im Fußball.

Die veröffentlichte Stellungnahme von F_in – Frauen im Fußball (https://www.facebook.com/frauenimfussball/posts/2005877069427245 ) unterschreiben wir vollumfänglich.

Wir alle sind aufgefordert uns intensiv damit auseinanderzusetzen, wie es uns gelingt ein Klima der Ächtung sexualisierter Belästigung, Übergriffe und Gewalt im Fußball zu schaffen und entsprechende Schritte einzuleiten. Dies ist notwendig, um Grenzüberschreitungen zu identifizieren, Beschwerden von Opfern zu ermöglichen und Beobachter*innen zu befähigen, einzugreifen und Vorfälle zu melden! Innerhalb und außerhalb des Stadions müssen sich Betroffene sicher sein können, dass sie Solidarität und Unterstützung erfahren und sexualisierte Gewalt zu keiner Zeit kleingeredet wird.

Wir brauchen eine Kultur der Aufmerksamkeit und Grenzziehung: Durch Aufklärung, Sensibilisierung und klare Positionierung müssen wir deutlich machen, dass sexistische Handlungen und sexualisierte Gewalt niemals geduldet werden.

Love footballHate sexism!

Foto: Arne Amberg