leerer Fanblock mit Stehplätzen

Fanpolitischer Rückblick 2017-2018 

Wir möchten das Jahresende 2018 nutzen, um auf die zwei vergangenen Jahre aus einer fanpolitischen Perspektive zu blicken.

Statt eines ausführlichen Berichts über die Tätigkeiten, Errungenschaften, Rückschläge und die vielfältigen Aktionen und Diskussionen der letzten zwei Jahre listen wir einen – sicherlich unvollständigen und je nach Fan-Perspektive mehr oder weniger erfolgreichen – Kurzüberblick über für uns wichtige allgemeine fanpolitische Ereignisse, die mit den Verbänden in Verbindung stehen, auf.

Ob das Glas halb voll oder halb leer ist, muss jede*r selbst entscheiden – wir können einige essentielle Erfolge ausfindig machen, an die wir im kommenden Jahr anknüpfen wollen.

August 2017: DFB Präsident Grindel verkündet die Aussetzung der Kollektivstrafen – in der AG Fankulturen wurde gemeinsam mit den Spitzen intensiv über die Anliegen von aktiven Fans in den Stadien gesprochen und auch der Protest des damals neuen Zusammenschlusses „Fanszenen Deutschlands“ thematisiert. Reinhard Grindel entschied sich ein deutliches Zeichen zu setzen.

Dezember 2017: Der DFB-Bundestag beschließt eine Regionalligareform. Auch hier waren die Forderungen in den Fankurven und begleitenden Gesprächen klar und deutlich: Meister müssen aufsteigen! Die eingesetzte ad-hoc Arbeitsgruppe beendete ihre Arbeit ein Jahr später, jedoch ohne abschließendes Ergebnis. Jetzt sind die Beteiligten aufgefordert, einen gemeinsamen Kompromiss zu finden.

März 2018: Die Vereine der ersten und zweiten Liga beschließen auf ihrer Versammlung, dass 50+1 bleibt – ganz im Sinne der gleichnamigen Initiative, die Unterschriften von über 3000 Fangruppen für dieses Anliegen sammelte und an die DFL übergab.

März 2018: Der DFB übersetzt die bisherige Empfehlung zur einheitlichen Freigabe von Fan-Utensilien in eine Anlage der Sicherheitsrichtlinien – zunächst als Pilotphase, ab 2019 regulär.

März/April 2018: Die Anfang 2017 ins Leben gerufenen Projektgruppen „Verbandsrecht und Zuschauerverhalten“, „Ticketing“ und „Fans und Polizei“ sind abgeschlossen. Die Berichte liegen vor, dürfen aber nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Immerhin wurden dennoch ein paar Empfehlungen – z.B. zur Transparenz der Sportgerichtsbarkeit – stillschweigend aufgenommen.

Juni 2018: Der DFB verkündet – ohne vorherige Beteiligung von Fanorganisationen – die Einführung von Montagsspielen in der 3. Liga, die vielfältige Fanproteste mit sich brachte.

August 2018: Das DFB-Sportgericht veröffentlicht ab sofort Begründungen zu den Urteilen und bemüht sich um eine höhere Transparenz, z.B. in Form des Strafzumessungsleitfadens und Erklärvideos.

November 2018: Die DFL verkündet den Montag als Spieltag der 1. Liga – den es seit der Saison 2017/2018 fünf Mal gibt – nicht erneut in die Neuausschreibung der medialen Verwertungsrechte aufzunehmen.

Dezember 2018: Entgegen einer vorausgehenden Abstimmung verkünden Medien, dass sich auch die 2. Liga für eine Abschaffung der Montagsspiele ausgesprochen hat.